06. August 2025

Wie eine kleine Muschel zum grossen Problem wird

Die invasive Quaggamuschel verbreitet sich in der Schweiz rasant und kann an Seewasserverbunden erhebliche Schäden verursachen. Anex erarbeitet konkrete Massnahmen, um Muschel-Befall einzudämmen.

Sie ist gekommen, um zu bleiben. Die Quaggamuschel – erstmals 2014 in Schweizer Gewässer nachgewiesen – hat mittlerweile die meisten Schweizer Seen befallen. Und aufgrund fehlender natürlicher Feinde vermehrt sie sich dort unaufhaltsam. Das hat massive Auswirkungen auf unser Seeökosystem.

Schäden an Seewasseranlagen 

Doch nicht nur die Natur hat mit der Quaggamuschel zu kämpfen, sondern auch Infrastrukturanlagen wie der Seewasser-Wärme- und Kälteverbund Circulagoin Zug. Die Quaggamuschel wurde 2024 nun auch im Zugersee entdeckt und befällt seither alle Komponenten des Seewasserkreislaufs: Einerseits setzen sich die Muscheln am Seiher fest. Und andererseits sind die Quaggalarven so klein, dass sie mit dem Wasser durch die Öffnungen des Entnahmekorbs weit in die Anlage eindringen und dort heranwachsen können. «Siebe, Leitungen und schliesslich auch die Wärmetauscher können durch die Quaggamuscheln verstopft werden», erklärt Jakob Scherer, Gesamtprojektleiter und Quagga-Experte bei Anex. «Das führt zu erheblichen Wartungsaufwand und Kosten.» Da der Wärmetauscher die Energie an einen separaten Kreislauf übergibt, ist zumindest der Rest der Anlage von den Quaggamuscheln nicht betroffen.

Vielversprechende Massnahmen gegen den Quagga-Befall

Um Anlagen vor Quaggamuscheln in allen Entwicklungsstadien (Larven, Jungmuscheln, adulte Muscheln) zu schützen, bedarf es unterschiedlicher Strategien. Am vielversprechendsten ist deshalb ein mehrstufiges Massnahmenpaket aus Molchung, automatischen Rückspülfiltern, Ultraschall-Emitter und einem Monitoring zur Überwachung des Befalls von Fassung über Wärmetauscher bis Rückgabe. «So ein Lösungsansatz ist nötig, um bestehende und künftige Seewasseranlagen nachhaltig zu betreiben», sagt Jakob Scherer. Deshalb lohne es sich, auch bestehende Anlagen entsprechend nachzurüsten. So können Lebenszykluskosten optimiert und Leistungsminderungen abgewendet werden.

Ist ihre Anlage vor Quaggamuscheln geschützt?

Je früher Seewasserverbunde mit konkreten Massnahmen gegen die Quaggamuscheln gewappnet sind, desto geringer sind allfällige Schäden durch deren Befall. Wir freuen uns, Ihr Projekt und mögliche Risiken mit Ihnen persönlich zu besprechen. 

Jakob Scherer
Gesamtprojektleiter / BIM Manager / VR-Delegierter

MSc Physik ETH


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