Reto Storz, Standortleiter Chur, eröffnet die erste AnexKonkret-Veranstaltung in Chur

Besichtigung der Energiezentrale Rheinwiesen

Energiezentrale Trist 2

Unser Gastreferent war Stefan Illien, CEO der IBC Energie Wasser Chur

Nach der Besichtigung und dem Vortrag von Stefan Illien gibt es einen Apéro von Plankis.

AnexKonkret 2023 in Chur: Die Energieversorgung steht im Zentrum

Datum: 24. August 2023
Ort: Anex, Chur
Gastreferent: Stefan Illien, Geschäftsführer IBC Energie Wasser Chur

Der Sommer zeigte sich von seiner heissesten Seite – dennoch füllte sich das Büro in Chur mit zahlreichen Gästen, die an diesem Abend für die Besichtigung der Energiezentrale Rheinwiesen und Trist 2 angereist waren.

Vertrauensvolle Zusammenarbeit

Reto Storz, Standortleiter der Filiale in Chur, begrüsste die Gäste und eröffnete in seiner Ansprache, wie die enge Zusammenarbeit mit der IBC Energie Wasser Chur zustande gekommen ist: «Nach der Eröffnung des Standorts Chur 2019, habe ich an einer Fernwärme-Fachtagung Ingmar Barsch kennengelernt.» Diese Begegnung trägt bis heute Früchte: Anex ist in zahlreiche aktuelle und zukünftige IBC-Projekte involviert. «Wir entwickeln Strategien, machen Wirtschaftlichkeitsanalysen, planen über alle SIA-Phasen hinweg und sind als Bauherrenvertretung im Projektmanagement, in der Qualitätssicherung und der strategischen Planung tätig», führt Reto Storz weiter aus. 

 In den Tiefen der Energiegewinnung

Nach den einführenden Worten und einem erfrischenden Getränk, ging es mit der einen Gruppe ab zur Energiezentrale Rheinwiesen und dort sogleich ins Untergeschoss, wo künftig drei Grundwasserbrunnen über 7000 Liter Wasser pro Minute in die Energiezentrale fördern. Über zwei Grundwasser-Wärmetauscher wird das bidirektionale Anergienetz sowie die in der Energiezentrale stehende 1.2 MW NH3-Wärmepumpe schliesslich mit Quellenenergie versorgt. Die Besichtigung der Anlage hat gezeigt, unter welch engen Platzverhältnissen diese Zentrale geplant und realisiert wurde. Bis 2024 soll die Grundwasserbrunnenanlage fertiggestellt sein, dann erfolgt auch die Inbetriebnahme der Wärmepumpe.

Auch Contracting-Energiezentralen sind gefragt

Eine weitere Anlage der IBC ist die Energiezentrale, welche die Wohn- und Gewerbeüberbauung Trist 2 mit Wärme und Kälte – im Contracting – versorgt. Aktuell befindet sich das Gebäude in der finalen Bauphase, im Frühjahr 2024 ist es bezugsbereit. «Eine besondere Herausforderung war es, die Lastprofile für die zukünftige Nutzung zu ermitteln, da zum Planungszeitpunkt die Mieter der Gewerbeflächen noch nicht bekannt waren», so Philipp Wyss, Gesamtprojektleiter von Anex, der die Besucher durch die Zentrale führte. «Es war uns wichtig, dass der Energiebedarf nicht zu hoch angesetzt wurde, um eine Überdimensionierung der Anlage zu vermeiden.»
Neben den Erzeugungsinstallationen der IBC übernahm Anex auch die Gesamtleitung der Kundenanschlüsse und die Betreuung aller Schnittstellen. Darüber hinaus unterstützten wir die IBC bei der Erarbeitung eines Contracting-Angebots zum Betrieb der Anlage.

Ambitionierte Energiestrategie der IBC

Nach der Besichtigung der beiden Energiezentralen erhielt Stefan Illien, Geschäftsführer der IBC Energie Wasser Chur, das Wort und erläuterte gleich zu Beginn, dass die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel auch bei einer IBC begrenzt seien. Daher müssen die Investitionen klar priorisiert und auf das Endziel «2040 Netto Null» ausgerichtet werden. Wer sich bei der IBC anschliessen will, muss auf Heizöl oder Erdgas verzichten. Der Energiemix besteht zukünftig komplett aus erneuerbarer Energie. Dabei setzt die IBC auf Anergie wie z.B. Grundwasser oder Abwärme aus Abwasser, Holz, Biogas, Strom und Abwärme aus der Kehrichtverbrennungsanlage. Für Illien aber gibt es eine klare Hierarchie bei der Energienutzung: «Anergie soll vor Exergie genutzt werden. Wenn jedoch Exergie zum Einsatz kommt, dann steht die Stromproduktion im Fokus. Denn zum Heizen ist die hochwertige Energie zu wertvoll.»


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