Wenn Akustikelemente die Innenarchitektur zum Leuchten bringen
Der Schweizer Hauptsitz von Coca-Cola HBC Schweiz AG ist bezogen und zeigt, wie facettenreich der Büroneubau innenarchitektonisch umgesetzt wurde. Damit sich die verschiedenen Arbeitsorte auch akustisch perfekt ausloten liessen, holte sich das Zürcher Architekturbüro OOS Nadège Vetterli ins Boot. Dank ihrem Fachwissen konnten Akustik und Gebäudetechnik stilvoll in die Innenarchitektur integriert werden.
Mit Workshops zum Ziel
Anex unterstützte OOS bei der Planung und Realisierung der neuen Büros der Coca-Cola HBC Schweiz AG in Zürich. Die neuen zweigeschossigen Büroflächen auf über 3'000 Quadratmeter bieten Platz für rund 250 Mitarbeitende. Die neuen Arbeitsplätze orientieren sich an den Arbeitsabläufen und -methoden von Coca-Cola HBC Schweiz AG: Flexibel nutzbare Raumsituationen sollen die Kreativität und den internen Austausch fördern. Gruppen- und Einzelbüros, Open Spaces oder auch die Aufenthaltsbereiche stehen den Mitarbeitenden zum Arbeiten und für den Austausch zur Verfügung. Die Lösungen, Anforderungen und räumlichen Bedürfnissen wurden in gemeinsamen Workshops mit den Innenarchitekten erarbeitet.
Höchste Anforderungen an die Akustik
Jeder Raum ist ein potenzieller Arbeitsraum und hat somit die höchsten Anforderungen an den Schallschutz zu erfüllen. Weiter erschwerend kam hinzu, dass die Decke nur partiell und nicht vollflächig mit akustischen Elementen bestückt werden durfte, da das Gebäude über eine thermoaktive Betondecke verfügt, deren Oberfläche zum Heizen und Kühlen der Büros eingesetzt wird.
Nadège Vetterli war stets in einem engen Austausch mit den Innenarchitekten von OOS und entwickelte neue unkonventionelle Raumkonzepte, welche die akustischen Elemente mit der Innenarchitektur verschmelzen liessen. «Unsere Aufmerksamkeit galt der Auswahl von passenden Materialien für Innenkonstruktionen und Verkleidungen . Je nach baulichen Möglichkeiten und den Bedürfnissen der Innenarchitektur haben wir unterschiedliche Lösungsansätze entworfen: So haben wir in einigen Räumen mit begrenzten Platzangebot kompakte Breitbandabsorber vorgeschlagen oder eine Kombination von farbigen mikroperforierten Akustikpaneelen und Akustikvorhängen eingesetzt. Diese integrierten sich optimal ins Farb- und Materialkonzept.»
Weitere akustische Optimierungen konnten mit der Möblierung erreicht werden. So ist zum Beispiel die Cafeteria mit Holz-Akustikpaneelen in Form von Lamellen bestückt. Die perforierten Elemente fügen sich schön in die Innenarchitektur ein.
In Einklang mit Luft und Raum
Der gesamte Büroumbau basiert auf einem Low-Tech-Konzept. Die akustischen Herausforderungen konnten dadurch optimal mit den gebäudetechnischen Anforderungen in Einklang gebracht werden. Das Low-Tech-Konzept erleichterte die Integration und den Betrieb der Lüftung. «Durch den Einbau von Überströmungselementen, die Frischluft in geschlossene Einzelbüros und Besprechungsräume bringen, konnten wir auf die aufwendige Installation einer konventionellen Lüftung verzichten», sagt Nadège Vetterli. Die Überströmungselemente wurden in die Trennwände integriert, ohne dass die akustische Qualität der Wände beeinträchtigt wurde. «Des Weiteren haben wir die Öffnungen unsichtbar eingefügt. Diese Lösung der Luftzufuhr sorgt für eine gute Luftqualität.»