07. Mai 2024

Holzenergie-Projekte zu Ende denken

Franc Josef ist unser Experte, wenn es um die energetische Holznutzung geht. Der Anex-Gesamtprojektleiter strebt Lösungen an, die von der Rohstoffbeschaffung bis zur Entsorgung überzeugen. 

«Holz wird oft als hervorragender Energiespeicher propagiert», sagt Franc Josef. «Ein Holzheizkraftwerk zu betreiben, ist jedoch eine grosse logistische Herausforderung.» Von der Rohstoffbeschaffung über die Lagerung und Verbrennung bis zur Entsorgung der Asche müsse alles mitgedacht werden, damit die Lösung langfristig funktioniert. Als ehemaliger Betriebsleiter des grössten Holzkraftwerks der Schweiz brachte Franc Josef viel Erfahrung und ein grosses Netzwerk mit, als er vor drei Jahren zu Anex wechselte.

Regionales Altholz als Wärme- und Stromquelle

Vom Standort Chur aus leitet Franc Josef diverse Projekte im Energiebereich. Eines, das ihm besonders am Herzen liegt, ist die Holzverstromungsanlage in S-chanf, die Anex im Rahmen des Klima-Engagements unterstützt. «Gerade im Engadin gibt es ein grosses Energieholz-Potenzial, das wir mit dem bald auch energieautarken Fernwärmenetz optimal nutzen können», sagt er. Die geplante Holzverstromungsanlage soll das bestehende Holzheizkraftwerk und den Zimmereibetrieb der Firma Salzgeber mit Strom versorgen sowie zusätzlich Strom ins öffentliche Netz einspeisen. «Die Anlage ist super effizient und nachhaltig. Anders als bei der Verbrennung bleibt bei der Stromerzeugung durch Pyrolyse wertvolle Pflanzenkohle übrig, die als CO2 Senke bei Anwendungen im Boden, als Futtermittel oder in der Bauindustrie klimapositiv wirkt.»

Was geschieht mit der Asche?

Die Entsorgung der Asche sei nach wie vor eine Herausforderung. «Zwischen einem und drei Prozent des Holzgewichts bleiben nach der Verbrennung als Asche übrig. Diese ist oft mit problematischen Stoffen belastet, die der Baum im Laufe seines Lebens absorbiert hat. Die grössten Herausforderungen entstehen bei der energetischen Verwertung von Altholz und sogenanntem Strassenbegleitholz», sagt Franc. Diese Asche müsse erst nachbehandelt werden, bevor sie deponiert werden kann. Als Zuschlagstoff könne hochwertige Asche nämlich einen Teil des Zements im Beton ersetzen und damit den Beton klimaschonender machen. «Noch handelt es sich dabei um ein Nischenprodukt. Es gibt spannende Projekte, die jedoch noch wenig wirtschaftlich sind.» 

Arbeiten ohne «hierarchischen Reibungsverlust»

Anlagen zu planen, die von A bis Z aufgehen und seinen Kunden langfristig dienen, ist Franc Josefs persönlicher Anspruch an seine Arbeit. «Ich bin begeistert von den interessanten Projekten, die an uns herangetragen werden», sagt der Familienvater aus Trin Mulin. «Besonders schätze ich aber, dass wir diese Projekte bei Anex mit viel Eigenverantwortung, Kontinuität im Team und ohne hierarchischen Reibungsverlust umsetzen dürfen.» So bleibe der Kopf frei, um an freien Tagen die umliegende Natur zu geniessen. Dies macht Franc Josef am liebsten auf Skis, im Kajak oder mit einer Fotokamera in der Hand. 

Wilde Wasser im Kajak bestreiten, ist eine von Francs Sportarten, die ihm den nötigen Ausgleich zum Job bringt.
Im Winter trifft man Franc häufig auf den Pisten der Bündner Bergen an.
Franc Josef
Gesamtprojektleiter

Dipl. Ing. Maschinenbau FHGR


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