30. August 2023

Die Bauarbeiten in der Roten Fabrik sind in Gang

Diesen August starteten die Bauarbeiten zur Instandsetzung der «Aktionshalle» der Roten Fabrik, eines der bedeutendsten Kulturzentren der Stadt Zürich. Teile des denkmalgeschützten Gebäude-Ensembles waren 2012 einem Brand zum Opfer gefallen.

1892 erbaut und über Jahrzehnte gewerblich genutzt, ist die Rote Fabrik seit 1980 ein kulturelles Wahrzeichen der Stadt Zürich. Die ikonischen roten Backsteinbauten am linken Seeufer stehen seit 1981 unter Denkmalschutz und beherbergen unter anderem mehrere Ateliers und Büros, ein Restaurant sowie Konzert- und Event-Räume. 2012 zerstörte ein Brand Teile des Gebäude-Ensembles, darunter auch den Trakt B mit der Aktionshalle, in der Konzerte und andere Veranstaltungen stattfanden. Nachdem mehrere Rekurse das Bauvorhaben verzögerten, konnte die Instandsetzung des zerstörten Gebäudeteils dieses Jahr schliesslich beginnen. Unter der Leitung der Arbeitsgemeinschaft Rote Fabrik  (Kaufmann Widrig Architekten & Architekturbüro Bosshard und Partner) plant Anex die gesamte Gebäudetechnik, von Sanitäranlagen und Heizung bis zu Lüftung und Gebäudeautomation. «Es ist ein sehr spannendes und prestigeträchtiges Projekt für uns», sagt Projektleiter Felix Frei. «Nicht nur, weil das Gebäude denkmalgeschützt ist, sondern auch weil es als Konzert- und Event-Location spezielle Anforderungen mit sich bringt.»

Die Tücken beim Bestandsbau

«Bei alten Gebäuden sind die Pläne oft nicht sehr verlässlich, weil bauliche Veränderungen, die über die Jahre vorgenommen wurden, oftmals nicht dokumentiert sind», weiss Felix Frei. Auch bei der Roten Fabrik, die über die Jahrzehnte fortlaufend erweitert und aufgerüstet wurde, ist dies der Fall. Deshalb hat Anex die Aushölungsarbeiten der Aktionshalle im Frühling eng begleitet, um sich ein genaues Bild der Situation zu verschaffen. Erst Mitte August, als nur noch Backsteinfassade und Stahlträger übrig waren, konnte die Planung der Gebäudetechnik abgeschlossen werden. Eine der Schwierigkeiten dabei: Während in der Aktionshalle gebaut wird, läuft der Betrieb in den übrigen Bereichen des Kultur- und Freizeitzentrums weiter. «Die Arbeiten müssen so geplant werden, dass der Betrieb nicht gestört wird, weder durch Baulärm noch durch das Abstellen von Wasser oder Heizung», erklärt Felix.

Knackpunkt Lüftung

Die Lüftung stellt die Planer vor besondere Herausforderungen. Zum einen, weil die Platzverhältnisse im denkmalgeschützten Fabrikgebäude eng sind: Die Lüftungsanlage darf nicht zu gross sein und muss trotzdem genug Luft einspeisen, wenn sich bis zu 1300 Leute in der Aktionshalle aufhalten. Zum anderen gilt es, den Schall zu berücksichtigen: Die Lüftung muss möglichst leise sein, sowohl gegen innen als auch gegen aussen. Ansonsten kann sie schnell stören, entweder bei Events wie einer Lesung oder bei Schallaustritt in die Nachbarschaft. «Wir müssen hier verschiedene Einschränkungen und Anforderungen in Einklang bringen und pragmatische, zugeschnittene Lösungen finden. Ein Patentrezept gibt es bei einem Projekt wie der Roten Fabrik nicht», sagt Frei. «Dank unserer Erfahrung bei der Sanierung denkmalgeschützter Bauten sind wir dafür bestens gerüstet.» Wenn alles nach Plan verläuft, sollten die Bauarbeiten Ende 2024 abgeschlossen sein und das kulturelle Leben wieder in die altehrwürdigen Mauern zurückkehren.


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